Launch
Dezember 2022

Relaunch-Projekt 
Relaunch der Mitgliederverwaltung, Funktionärsverwaltung und Event-Verwaltung

Projektdauer
4 Jahre

«Ein solches Projekt braucht absolute Priorität»

Die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) ist die nationale Selbsthilfeorganisation der Querschnittgelähmten mit rund 11’000 Mitglieder. Sie unterstützt Para- und Tetraplegiker:innen ein Leben lang. Im Dezember 2022 haben wir, zusammen mit der Creativ Software, ein mehrjähriges Relaunch-Projekt abgeschlossen. Mit Laurent Prince, Direktor der SPV, sprechen wir im zweiten Teil des Interviews über digitale Kompetenz, Priorisierung und die eigene Befähigung.

Laurent Prince, wir haben den ersten Teil des Interviews beendet mit der Erkenntnis, dass Organisationen immer agiler sein müssen. Gibt es noch andere Erkenntnisse, die du aus dem Projekt mitgenommen hast?

Heute müssen alle im Unternehmen digital kompetenter werden – von den Lehrlingen bis zur Geschäftsleitung. Wir sind nicht nur Nutzer dessen, was uns zur Verfügung gestellt wird, sondern wir müssen uns mehr Gedanken zur Weiterentwicklung der Lösungen machen. Wir sollten als Organisation wieder selbst ins Cockpit steigen, anstatt als Passagiere daneben zu sitzen und darauf zu warten, dass der Druck von aussen so hoch ist, dass wir reagieren müssen.

«Heute müssen alle im Unternehmen digital kompetenter werden – von den Lehrlingen bis zur Geschäftsleitung.»

Satya Nadella, der CEO von Microsoft, hat einmal gesagt: „Every company is going to be a software company.“ Stimmst du dem zu?

Das ist auch ein Learning aus dem Projekt. Wichtig ist, dass man es nicht bei einer Person (Business Engineer) verankert, sondern dass sich der Betrieb als Ganzes wandelt und sich jede:r User:in für das Thema sensibilisiert. Die Aufgabe des Business Engineer ist es dann, Ideen aus dem Betrieb zusammenzufügen, zu bewerten und zu priorisieren. Die grosse Frage, die sich hier stellt, ist: Wie fit ist die Arbeitswelt generell dafür?

Das ist eine Thematik, die man des Öfteren als Digitalisierungsberater antrifft. Es gibt eine grosse Diskrepanz zwischen dem, wo die Gesellschaft steht, den Erwartungen der Konsument:innen und wo NPOs und KMUs effektiv sind.

Und das zieht sich durch alle Bereiche. Was gut für Amender und ihre Branche ist. Das ist ein Marktpotential [lacht]. Auch persönlich sieht man, wie schnell das geht. Wenn ich mich auf Instagram bewege, sagen mir meine Kinder: „Papi, du hast keine Ahnung.“

Der Rhythmus der Veränderung ist schneller geworden – die Welt wird agiler. Nur wenn wir die Projekte agil weiterentwickeln, haben sie auch wirklich einen langfristigen und nachhaltigen Einfluss. Ohne Agilität ist die Software beim Release bereits veraltet. Es gibt für Dienstleister keine andere Möglichkeit, als diesen agilen Weg zu gehen.

«Nur wenn wir die Projekte agil weiterentwickeln, haben sie auch wirklich einen langfristigen und nachhaltigen Einfluss. »

Gibt es etwas, was du anderen Organisationen raten könntest, die vor so einem Projekt stehen?

Ich würde ihnen raten, die internen Kompetenzen und Regeln zu klären und die eigene Führungsposition verantwortungsbewusst wahrzunehmen. Die Wichtigkeit des Projekts muss auch der Geschäftsleitung bewusst sein – ein solches Projekt braucht absolute Priorität. Ist dies nicht der Fall, besteht die Gefahr, dass das Tagesgeschäft den Fokus vom Projekt nimmt und das Projekt in die Ferne rückt.

Wie hast du die Zusammenarbeit mit den Dienstleistern Amender und Creativ Software wahrgenommen?

Die Zusammenarbeit mit Amender war sehr angenehm, da Dinge immer direkt und klar kommuniziert wurden. Das habe ich sehr geschätzt, besonders weil ich im Alltag nicht immer so nah am Projekt war. Ich konnte beruhigt sein, weil ich wusste, dass Amender bei Problemen sofort reagiert und mich informiert.  Amender war für mich die Sicherheit im System und hat viel Kompetenz ausgestrahlt. Gleichzeitig habt ihr auch unseren Wunsch nach Unabhängigkeit vom Dienstleister respektiert und, wo immer möglich, unterstützt.

Auch die Schaffenskraft und den Kooperationswillen von Creativ Software ist sehr lobenswert. Creativ Software bleibt auch nach Abschluss des Projektes für die Lösung verantwortlich. Die Verantwortlichen strahlen einen grossen Berufsstolz aus. Diese Extra-Meile spürt man bei der SPV.

«Amender war für mich die Sicherheit im System und hat viel Kompetenz ausgestrahlt.»

Das ist etwas, was ich als Mitarbeiter bei Amender schätze: bei uns ist ganz klar, dass es immer um den Kunden und die NPO-Branche als solches geht. Den Kunden zu befähigen, ist in der DNA von Amender.

Ich hatte nie das Gefühl, dass Amender Wissen nicht mit der SPV geteilt hat. Es ging immer darum, dass die SPV befähigt wird, zukünftig vermehrt Dinge selbst zu machen. Das ist ja eigentlich nicht förderlich für euer Business, macht aber für uns als Kunden Sinn.

Wir möchten uns nochmals ganz herzlich bei Laurent Prince bedanken, dass er sich die Zeit genommen hat, um gemeinsam auf das Projekt zurückzublicken. Ebenso bedanken wir uns bei allen Projektbeteiligten für die tolle Zusammenarbeit.